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Unter Druck entstehen Diamanten. Nachschau einiger brillanter Ideen…

Die COVID-19-Pandemie stellt seit nunmehr anderthalb Jahren die ganze Tourismusbranche und somit auch das Gastgewerbe weltweit vor immense Herausforderungen. Von heute auf morgen kamen die Geschäfte zum Erliegen und die Umsätze fielen ins Bodenlose gegen null.

Für sehr viele Unternehmer geht es um die nackte Existenz: aufgeben oder weitermachen? Jene, welche sich zum Weitermachen oder besser fürs Durchhalten in der Krise entschieden haben, mussten neue Strategien entwickeln, sich teilweise neu erfinden und ihr Geschäft umbauen.

Bei all dem bedauernswerten Leid, welches die Pandemie verursacht, gibt es auch positive Effekte, die dokumentieren, dass Veränderung sich auszahlen kann. Alle umgesetzten Maßnahmen zeigen auch deutlich warum die Digitalisierung des Gastgewerbes durch die Krise einen enormen Schub bekommen hat.

Interaktive Online-Kochkurse

Die in der Pandemie erforderliche soziale Distanzierung hat den häuslichen Verzehr von Speisen und Getränken enorm verstärkt: die Konsumenten kochen nun wieder in den heimischen vier Wänden. Der Lebensmitteleinzelhandel profitiert daher sehr stark von diesem Verhalten. Aber auch Köche sind erfinderisch und bieten unter anderem interaktive Online-Kochkurse gegen Bezahlung an. Entweder mit Rezeptur und Einkaufsliste oder sogar mit einer vorab zugesendeten Kochbox mit allen Zutaten.

Lieferdienst und Abholung

Lieferplattformen, die dem Gastronomen eine hohe Provision abverlangen, waren auch vor der Pandemie schon bekannt. Trotzdem verweigerten sich viele Unternehmer schon lange dieser Services, da diese professionelle Gastgeber Ihre Gäste gerne ausschließlich vor Ort im Gastraum bewirten wollten. Die Argumente liegen auf der Hand: die Qualität der Speisen und Getränke kann durch kurze Wege besser sichergestellt werden als mit langem Transportweg. Das Angebot kann vor Ort deutlich größer ausfallen als beim Lieferdienst und bei der Abholung, nicht jedes Gericht ist überhaupt für den Transport geeignet. Außerdem sind keine Empfehlungen und Zusatzverkäufe möglich. Alles gute Argumente gegen den Außer-Haus-Verkauf. Jedoch sind Lieferung und Abholung in extremen Zeiten ein probates Mittel, da sie ja bei einer für Gäste geschlossene Gastronomie gar nicht mehr in Konkurrenz zum In-Haus-Geschäft stehen. Ruckzuck, binnen Tagen hatten einige Gastronomen z.B. mit dem eigenen Webshop digitale Bestellmöglichkeiten geschaffen. Bezahlt wird ebenfalls digital. Ob man sich einem Lieferdienst der großen Plattformen anschließt oder einen eigenen Lieferservice aufzieht ist sicherlich eine Grundsatzentscheidung.

Einige Gastronomen bieten Menü-Boxen an, beispielsweise zu bestimmten Anlässen wie Valentinstag oder ähnlich. Aus Qualitätsgründen sind die Speisen darin teilweise vorgegart und werden dann vom Konsument zu Hause finalisiert.

Digitale Speisekarte

So langsam kehrt eine Art „Normalität“ zurück und Gäste erobern sich nach und nach wieder die Gasträume. Nachdem wir in den letzten Monaten gemeinsam sehr auf Hygiene geachtet und uns somit auch häufig die Hände gewaschen haben, ist es jetzt irgendwie befremdlich offensichtlich benutzte Speisekartenmappen anzufassen. Dabei wäre es durchaus eine Alternative, da die Daten häufig im Webshop bereits digital vorliegen, eine digitale Speisekarte anzubieten. Auch die hierfür erforderliche Nutzung eines QR-Codes ist durch die Registrierungs-Apps wie „Luca“ bereits gelernt. Die Technik ist vorhanden und Anbieter hierfür gibt es bereits reichlich am Markt.

…und die Mitarbeiter?

Viele Kolleginnen und Kollegen haben aus unterschiedlichsten Gründen die Branche verlassen (müssen) und werden auch so schnell nicht zurückkehren. Viele Unternehmer habe aus dieser Personal-Not heraus ihr Angebot deutlich reduziert obwohl andererseits reichliche Einnahmen dringend erwünscht sind. Um nicht noch mehr Umsatz zu verlieren könnte eine kurzfristige Lösung die Einführung von digitalen Lösungen sein: Neben der digitalen Speisekarte seien hier beispielsweise noch Self-Ordering- und Bezahl-Systeme genannt.

Jüngere Mitarbeiter sind den Umgang mit digitalen Tools gewohnt und arbeiten auch gerne damit. Zudem könnten die Jüngeren die Älteren im Rahmen des „Reverse Mentoring“ bei der Bewältigung der digitalen Weiterentwicklung unterstützen.

 

Und nach der Pandemie?

Es war genug Zeit, um eigenen Erfahrungen mit den neuen Tools und Services zu sammeln. Jetzt gilt es zu entscheiden was bleibt und weiter professionalisiert wird. Zum dauerhaften Nutzen der Gäste, Mitarbeiter und der erfinderischen Gastgeber!