„Das liegt in Hinterbuxdehude.“

So sagte meine Oma immer, wenn sie „ganz weit weg“ meinte. Erst Jahre später bemerkte ich zufällig, dass es Buxtehude wirklich gibt. (Und übrigens ein ganz charmantes Städtchen ist.)

In diesem Jahr wird der regionale Tourismus die entscheidende Rolle spielen. Es ist also ein guter Zeitpunkt, dass Fremdenverkehrsämter und Akteure der Tourismusindustrie ihre Kräfte vereinen, um ihre Region wirksam zu vermarkten. Es gilt, die Vorteile und touristischen Möglichkeiten für den Gast aufzuzeigen. Nicht jede Destination nennt weltberühmte Alleinstellungsmerkmale ihr Eigen. Doch viele kleine Annehmlichkeiten ergeben auch eine attraktive Urlaubsregion. Und wenn noch der Vertrieb gebündelt ist, nimmt der Gast das gern in Anspruch. Je einfacher es für den Gast ist, eine Leistung zu buchen, desto besser.

Jetzt mal Butter bei die Fische:

Konstruieren wir ein Beispiel. Nehmen wir eine kleine Urlaubsregion an einem See. Natürlich werben die Unterkünfte und gastronomischen Einrichtungen zunächst für sich, z.B. mit der eigenen Homepage. Doch attraktiv wird die Region erst, wenn auch die Freizeitmöglichkeiten wie vielleicht ein Bootsverleih oder organisierte Outdoor-Aktivitäten aufgezeigt werden. Idealerweise kann der Gast das Auto stehen lassen, weil er die Highlights der Region mit dem Öffentlichen Nahverkehr erreichen kann. Die lokalen Spezialitätenrestaurants sind Bestandteil dieses Arrangements. Die wirtschaftliche Vernetzung der einzelnen Akteure, idealerweise unter dem Dach eines Tourismusbüros, ermöglicht zusätzlich zu den eigenen Werbeauftritten eine gemeinsame Vermarktungsplattform, von der alle Beteiligten partizipieren. Und wenn aus der gemeinsamen Werbung auch ein gemeinsames Handeln entsteht, wird der Gast das honorieren. Die Region wird als Destination attraktiv, und die Beteiligten erwirtschaften höhere Umsätze.

Nicht nur Österreicher haben es jahrelang bewiesen:

Eine Kooperation von Ämtern und Akteuren beim Destinationsmarketing ermöglicht einen schlagkräftigen und erfolgreichen Marketingauftritt. Hier müssen die deutschen Urlaubsregionen aktiver werden. Nicht das Nachbarhotel ist der Konkurrent, sondern die Urlaubsregion am anderen Ende Europas! Das bisherige „Jeder für sich“ funktioniert in der Welt der regionalen Vermarktung nicht mehr. Einzelakteure gehen in der Flut an Werbebotschaften unter. Also: Setzen Sie sich zusammen und planen gemeinsam Ihr Destinationsmarketing. Nehmen Sie die Tourismuszentralen und den Öffentlichen Nahverkehr mit in die Pflicht. Entwerfen Sie gemeinsame Werbeauftritte und entwickeln Sie gemeinsame Vertriebskonzepte. So schaffen Sie es, Ihre Region bekannt machen. Und dann weiß auch meine Oma, wo Buxtehude liegt.